Reduit-Kaserne

Denkmalgerechte Sanierung einer historischen Festungsanlage

Sanierung der Reduit-Kaserne. Für den Wiederaufbau der gesamten Dachkonstruktion sowie für die Rekonstruktion und Wiederherstellung von kriegszerstörten Bauwerksabschnitten, erstellten wir in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde die Planungen und überwachten die Bauausführungen. Die Reduit-Kaserne wurde 1832 durch den österreichischen Ingenieur und General Franz Scholl auf einem Pfahlrost von über 1.800 Eichenpfählen erbaut und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt.

Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel
Historische Festungsanlage Reduit Rheinufer Kastel

Letzter intakter Zeuge einer Zeitepoche

Die 31 Kasematten der historischen Kaserne haben bis zu 6 m dicke Mauern und haben den Bomben des Zweiten Weltkrieges standgehalten. Die Dachkonstruktion und viele überirdische Bauteile wurden allerdings bei den Bombenangriffen der Alliierten stark zerstört. Die Rekonstruktionsmaßnahmen wurden 1981 begonnen und dauerten viele Jahre an. Das Zugangstor von der Landseite überragt ein klassizistisches Tor mit einem Giebeldenkmal. Ein Löwe, als Sinnbild von Stärke und Unbezwingbarkeit bewacht die Symbole der Wehrhaftigkeit wie Mörser, Kugeln und Rüstung. Der Torbogen wird von gebündelten Steinlanzen getragen. Auf dem Architrav wurde die Inschrift „Cura Confoederationis Conditum“ eingeschlagen. Was übersetzt so viel bedeutet wie: „Vom Bunde fürsorglich errichtet 1832“. Vor der Kaserne wurde von Scholl mittig die Verladestation für den gesamten Personen- und Warenverkehr nach Mainz angeordnet. Die Zuwegung erfolgte durch den Reduithof und das vorab beschriebene „Löwentor“.

Zollstation für Handelswaren nach Mainz

Am rheinseitigen Tor befand sich das Zollhaus, von dem nur noch das Erdgeschoss erhalten ist. Die Beschriftung „Zollerhebung“ ist allerdings noch gut zu erkennen. Bereits vor dem Bau der Reduit-Kaserne hatte Napoleon an dieser strategisch wichtigen Stelle sternförmige Bastionen errichten lassen. Ein nahegelegener Fundort eines römischen Ehrenbogens unterstreicht noch die seit Jahrtausenden bestehende Bedeutung dieses Ortes. Mit dem Bau der ersten Mainzer Straßenbrücke 1885 verschwand die Schiffsbrücke vor der Kaserne und die Reduit-Kaserne begann in ein viele Jahrzehnte andauerndes Schattendasein zu verfallen. Erst in den letzten Jahren erhält das markante Bauwerk, zusammen mit der gesamten Aufwertung des Rheinufers, den Stellwert, den es kulturhistorisch verdient. Für viele Bürger ist es mittlerweile das Kasteler Wahrzeichen und aufgrund der vielfältigen Veranstaltungen an diesem Ort kulturell nicht mehr wegzudenken.

Projekt­daten

Bauherr
Landeshauptstadt Wiesbaden
Standort
Mainz-Kastel
Baujahr
1983